Physiotherapie ist Arbeit mit Bewegung. Sie basiert auf den medizinischen Grundlagenwissenschaften und zielt darauf ab, die größtmögliche Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Menschen zu entwickeln, zu erhalten und wiederherzustellen.
Nach einer genauen physiotherapeutischen Befunderhebung und Untersuchung werden in Zusammenarbeit mit dem Patienten die individuellen Therapieziele und das Therapievorgehen festgelegt. In der Therapie kommen aktive und passive Maßnahmen zum Einsatz.
Die physiotherapeutische Ausbildung erfolgt über drei Jahre, neuerdings im Rahmen von Fachhochschulen, früher an Akademien für Physiotherapie. Eine Weiterbildung mit klinischer Prüfung und Masterthese zum Master of Science ist möglich.
In der manuellen Therapie stellen die Hände des Therapeuten das „Mittel“ der Behandlung dar.
Das Maitland-Konzept ist eine Form dieser manuellen Therapie.
Ziel der manuellen Therapie nach Maitland ist es, bei Beschwerden im Bereich von Gelenken, Muskeln oder Nerven, die Bewegungsfähigkeit des Körpers wiederherzustellen. Das Maitland-Konzept stellt hierbei die Anwendung von passiven Mobilisationen (Bewegungen) in den Vordergrund.
Zu Beginn der Therapie wird, in Ergänzung zu der ärztlichen Diagnose, ein physiotherapeutischer Befund erhoben. Dieser besteht zunächst aus einer genauen Symptombeschreibung durch den Patienten. Abgestimmt auf diese Symptome führt der Therapeut definierte passive Testbewegungen durch. Aus dieser Befunderhebung ergibt sich der im Vordergrund stehende Aspekt des individuellen Problems, wie:
Schmerz
Bewegungseinschränkung im Gelenk
Irritation des Nervensystems
Muskuläre Dysbalance
Die auf die Problematik des Patienten ausgerichtete Behandlung, beruht auf passiven Bewegungen in unterschiedlichem Ausmaß und in verschiedenen Gelenksstellungen. Die Effektivität der Behandlung wird durch einen Wiederbefund überprüft. Die Behandlungstechniken werden ständig an das spezifische Problem und dessen Veränderung angepasst.
Die Grundausbildung erstreckt sich über vier Wochen. Weitere Kursmodule mit Prüfung sind möglich.
Weiterführende Informationen über das Maitland-Konzept.
Ziel der Physiotherapie nach einem Schlaganfall, SHT, einer Verletzung von Rückenmark oder peripheren Nerven, oder bei einer Erkrankung wie z.B. Multiple Sklerose, Parkinson usw. ist es, eine größtmögliche Bewegungsfähigkeit und somit Selbständigkeit im Alltag wiederherzustellen bzw. zu erhalten.
Physiotherapeuten arbeiten hierbei nach verschiedenen, gleichwertigen Konzepten wie Propriozeptiver Neuromuskulärer Facilitation, Bobath, Vojta u.a.
PNF ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, die auf physiologischer („normaler“), menschlicher Bewegung basiert. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg von der Physiotherapeutin Margaret Knott und dem Neurophysiologen Dr. Hermann Kabat in den USA begründet.
Anbahnen und Neuerlernen von Bewegungen Verbesserung der Qualität von Bewegungen und Bewegungsabläufen Kräftigung von Muskelgruppen und Muskelketten Muskelspannung normalisieren Schulung von Koordination und Gleichgewicht Erarbeiten von aktiver Mobilität und Stabilität in Gelenken und Körperabschnitten.
Die Idee der PNF ist es, optimale Bewegungsfunktion zu erreichen. Es gilt, vorhandene Fähigkeiten auszunützen und Reserven zu mobilisieren, um an Schwächen zu arbeiten – „everybody has potential“ (in jedem steckt Potential)! Durch eine Summe von Reizen wird das Bewegungslernen gefördert:
Propriozeptive Reize, d.h. über den Bewegungsapparat
Visuelle Reize, d.h. über die Augen
Akustische Reize, d.h. über das Gehör
Charakteristisch für die PNF ist das Arbeiten in dreidimensionalen Bewegungsmustern, die aus der Beobachtung von „normaler“ Bewegung in Alltag und Sport entwickelt wurden.
PNF wird in der Neurologie zur Behandlung nach Schlaganfällen, Verletzung von Rückenmark oder peripheren Nerven, MS, SHT, Parkinson usw. angewendet. Aufgrund der funktionell-physiologischen Basis kommt PNF auch in anderen Fachbereichen, wie z.B. Orthopädie, Traumatologie oder im Sport zum Einsatz.
Die Grundausbildung erstreckt sich in Österreich über drei Wochen; Abschlussprüfung ist optional. Weitere Kursmodule sind möglich.
In Vallejo/USA wird eine drei-, sechs- oder neunmonatige Ausbildung angeboten.
Link: www.ipnfa.org
Sportphysiotherapeuten begleiten aktive Sportler (Hobby- bis Leistungssport) während der Aufbau- und Trainingsphase sowie während der Rehabilitation nach Verletzungen und Operationen. Ziel ist es, das persönliche, sportartspezifische Leistungsniveau des Sportlers zu verbessern bzw. wiederzuerlangen.
Sportphysiotherapie umfasst:
Sportphysiotherapeutische Befundung
Prävention (Vorbeugung)
Sportartspezifische Trainings- und Wettkampfanalyse
Rehabilitation nach Verletzungen und Operationen
Sportphysiotherapie ist eine zweijährige Ausbildung mit abschließendem Diplom in Deutschland oder Österreich.
Link: www.spt-education.de
Die dreidimensionale Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth zielt darauf ab, eine Fehlhaltung der Wirbelsäule zu verbessern sowie einer Verformung von Wirbelsäule und Brustkorb (v.a. in der Wachstumsphase) entgegenzuwirken.
Zunächst wird ein physiotherapeutischer Befund erhoben und ein Krümmungsmuster bestimmt. Ein Rasterröntgen im Stand ermöglicht eine genauere Bestimmung sowie eine Überprüfung des Therapieverlaufes.
Die Skoliosebehandlung nach Schroth kombiniert
- aktive Übungen in spezifischen Ausgangspositionen
- bewusste, gelenkte Atmung (Drehwinkelatmung)
- individuelle Haltungskorrekturen für Übung und Alltag
Die zweiwöchige Ausbildung in der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim, Deutschland, schließt mit einer Prüfung ab.
Die Regulationstherapie AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel (APM) regt gezielt die Selbstheilungskräfte des Körpers an und eignet sich damit besonders zur Behandlung funktioneller Störungen jeder Art.
Sie baut auf der Grundlage der chinesischen Energielehre (YIN und YANG) auf. Krankheit an sich wird als Energieflussstörung angesehen.
Ziel ist es, Energiemangel und Energieüberfluss zu beeinflussen, und somit einen Ausgleich des Energiehaushaltes zu erzielen.
Bestandteile der Therapie sind Behandlung der Meridiane (Energiebahnen), die mit einem Stäbchen nachgezogen werden.
Ohrakupunkturmassage
Energetische Wirbelsäulenbehandlung
Fünf-Elemente Lehre
Die Ausbildung zum APM Therapeuten erfolgt über vier Wochen und schließt mit einer Prüfung in Deutschland ab.
Link: www.apm-penzel.de
Die dreijährige Ausbildung zum Physiotherapeuten fand bisher an Akademien für den Physiotherapeutischen Dienst statt. Seit Herbst 2006 erfolgt die Umstellung auf ein Fachhochschulstudium mit dem Abschluss Bachelor of Science (BSc).
Voraussetzung ist eine erfolgreich abgelegte Matura, sowie das Bestehen eines theoretischen und körperlichen Eignungstests.
In der Grundausbildung wird theoretisches und praktisches Basiswissen in allen klinischen Bereichen vermittelt. Fort- und Weiterbildungen ermöglichen dessen Vertiefung und Spezialisierung im Berufsleben. Physiotherapeuten sind gesetzlich verpflichtet, ihre Kenntnisse auf dem neuesten Wissensstand zu halten.
Im Anschluss an den Bachelor of Science ist ein weiterführendes Studium zum Master of Science (MSc) möglich.
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